Expertentreffen 2023 in der Schweiz
Die Chefklassifizierer Europas trafen sich in diesem Jahr in der Schweiz.
Das Berner Oberland ist die Wiege der Fleckviehzucht und hat sich in den zwei Tagen mit einer prachtvollen Natur präsentiert.
26 Teilnehmer aus 10 verschiedenen Ländern konnten sich in Fachvorträgen über die neuesten Entwicklungen informieren.
26 Experten und Expertinnen aus 10 verschiedenen Ländern nahmen am Treffen teil; Foto: Swissherdbook
Dabei ging es vor allem um eine Überprüfung und Weiterentwicklung des Systems FleckScore, da die bestehende Datengrundlage für die Notenberechnung bereits vor 12 Jahren vorgenommen wurde. In den meisten Merkmalen sind die Zusammenhänge zur Nutzungsdauer sehr stabil. Bei den Merkmalen Sprunggelenkswinkelung und Zitzenausbildung wurden Anpassungen beschlossen. Dem Trend zu kürzeren und feineren Zitzen soll damit entgegengewirkt werden. Ebenso werden sehr nahestehende und nach innen zeigende Zitzen zukünftig bei der Euternote stärker berücksichtigt. Das ist vor allem im Hinblick auf die Eignung in Melkrobotern sehr wichtig.
Weiterhin wurde das System FLECKSCHOOL vorgestellt. Ab sofort können Vergleichsbewertungen für Schulungen und Wettbewerbe vorgenommen werden. Unter dem Button FLECKSCHOOL sind Informationen dazu enthalten.
Die praktischen Übungen fanden auf dem Betrieb Ueli Schärz in Äschi statt. Seine ausgezeichnete Original Simmentaler Herde zeigt bestes Exterieur und muss in der Lage sein, während des Sommers auf über 2000 Höhenmeter Milch zu produzieren. Informationen zu einem Vermarktungsprojekt von Produkten des Simmentaler Viehs haben auch die Möglichkeiten auf der Produktschiene aufgezeigt.
Die Schweizer Kollegen haben das Treffen bestens unterstützt und sich als sehr freundliche Gastgeber präsentiert. Fleckvieh und Original Simmentaler – zwei Populationen mit familiären Banden, die in Zukunft vielleicht wieder stärker gepflegt werden.
Autor: B. Luntz, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft